Katharina
Im Jahr 2014 erreichte ich mein vorläufiges Höchstgewicht von 207kg (bei einer Größe von 1,84m, BMI 61). Eigentlich war ich vollkommen gesund, kein Bluthochdruck, kein Diabetes o.ä. „nur“ viel viel viel zu schwer. Im März 2014 besuchte ich das erste Mal die Selbsthilfegruppe und der Weg war begonnen. Ziel war das Leben wieder leichter zu machen. Nach einem Jahr Vorbereitung wurde ich im Februar 2015 das erste Mal operiert (Schlauchmagen). Das erste halbe Jahr war körperlich echt schwierig (Unverträglichkeiten, Kreislaufprobleme) aber ich schaffte es innerhalb von 1,5 Jahren rund 90kg abzunehmen. Mein niedrigstes Gewicht lag bei 111,4kg. Im Jahr 2019 wurde mir, aufgrund von Problemen die Galle entfernt und im Jahr 2020 wurde ich vom Schlauchmagen auf den Bypass, aufgrund eines sehr starken Refluxes, umgebaut. Der Reflux war dann weg, aber leider nahm ich wieder ein paar Kilo zu und bekam ständig Probleme mit Dumpings, und kämpfe aktuell damit auch sehr stark.
Anfang 2017 stieg ich die Leitung der Selbsthilfegruppe ein, irgendwie bin ich da sehr überraschend reingestolpert und bis heute dabeigeblieben. Für mich persönlich ist es wichtig mich dauerhaft mit „meiner“ Krankheit Adipositas auseinander zu setzen und andere auf den Weg zu begleiten und als selbst Betroffene mit persönlichem Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Aleks
Alles begann im Jahr 2017, nachdem ich diverse Versuche gestartet habe um „abzunehmen“. Ich besuchte die Selbsthilfegruppe und war am Anfang ein bisschen skeptisch. Je öfter ich die Selbsthilfegruppe besucht habe, habe ich mich dazu entschlossen, dass ich operiert werden möchte. Nach der Vorbereitung (SHG, Ernährungsberatung etc.) wurde ich im Jahr 2018 operiert. Ich bekam einen Schlauchmagen. Für mich eine Entscheidung, die ich nicht bereue. Die Zeit danach war nicht einfach- aber letztendlich genial, wenn einem die Klamotten in „normal Größe passen“. In die Leitung der SHG bin ich reingerutscht. Einen gewissen Rückhalt bekomme ich in der SHG.
Stephan
Mein Weg zur bariatrischen Operation begann 2016, als ich immer mehr Probleme mit meinem Gewicht bekam. Trotz zahlreicher Diäten und Sporteinheiten konnte ich einfach nicht abnehmen.
Nach vielen Gesprächen mit Ärzten und dem Besuch der Selbsthilfegruppen entschied ich mich schließlich 2017 für eine Schlauchmagen-Operation. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, aber letztendlich war es die beste Wahl für meine Gesundheit.
Die Zeit nach der OP war herausfordernd, da sich mein Essverhalten stark veränderte und auch körperliche Anstrengungen zunächst schwierig waren. Doch durch das SHG-Leitungsteam habe ich wertvolle Unterstützung erhalten - sei es bei Fragen rund um Ernährung oder beim Austausch mit anderen Betroffenen. 2019 kam der Umbau zum Roux-Y-Bypass.
Als Teil des Leitungsteams möchte ich nun selbst dazu beitragen, dass Menschen auf ihrem Weg zu einem gesünderen Leben unterstützt werden können. Denn jeder Mensch hat das Recht darauf, glücklich und gesund zu sein – egal welches Körpergewicht er hat!
Daniela
Mein Leben war stets vom Übergewicht geprägt. Schon als Kind trug ich den Spitznamen "die Dicke" und kann mich nicht an eine Zeit erinnern, in der ich schlank war. Diese Tatsache verdrängte ich jahrelang. Gesundheitlich schien alles in Ordnung, ich hatte viele Freunde und fühlte mich in meinem Umfeld wohl.
Mit 30 Jahren folgte der Schock: Der Arzt sagte mir, dass ich Diabetes und Bluthochdruck habe und schnellstens mein Leben ändern muss. Zu diesem Zeitpunkt wog ich 212 Kilo. Ein Blick in den Spiegel nackt, konfrontierte mich mit der harten Realität. So wollte ich nicht weiterleben!
Der Kampf gegen die Adipositas war kein Spaziergang. Rückschläge und Zweifel waren meine ständigen Begleiter. 2014 brachte eine Schlauchmagen-OP erste Erfolge: Ich sank auf 136 Kilo. Doch alte Ernährungsgewohnheiten und kohlensäurehaltige Getränke führten zu einem erneuten Anstieg auf 164 Kilo. Scham und Resignation lähmten mich. Gruppen und Arztbesuche vermied ich.
2018 kam der Wendepunkt: Entschlossen kehrte ich ins Johanniter Krankenhaus zurück und unterzog mich einem Omega-Loop-Bypass. Endlich purzelten die Kilos wieder. Heute, mit 111 Kilo, bin ich frei von Diabetes und Bluthochdruck.
Der Kampf gegen Adipositas begleitet mich weiterhin. Doch mein Ziel ist klar definiert: Ich will anderen Menschen Mut machen und meine Erfahrungen teilen. Deshalb engagiere ich mich in der Selbsthilfegruppe des Johanniter Krankenhauses.
Als Teil der SHG-Leitung möchte ich anderen Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zusammen kämpfen wir gegen die Adipositas und zeigen, dass ein gesundes und glückliches Leben trotz der Diagnose möglich ist.