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Adipositas Selbsthilfegruppe Bonn

Magenbypass(Roux-Y-Magenbypass)

 


Der Magenbypass ist das Standardverfahren der bariatrischen Chirurgie und wird zusammen mit der Sleeve-Gastrektomie weltweit am häufigsten durchgeführt. Das Verfahren hat sowohl restriktive (kleiner Magenbeutel) als auch malabsorptive (Dünndarmumleitung) Komponenten. Hier kann die Aufnahme von Nährstoffen erschwert sein.

Chirurgische Technik
Bei der Bypass-Operation wird am Mageneingang ein kleine 15-20 ml großer Magenpouch (Magentasche) gebildet. Der Hauptteil des Magens wird nicht entfernt, sondern verbleibt in seiner ursprünglichen Position in der Bauchhöhle und wird blind verschlossen. So kann der Vorgang (theoretisch) wieder rückgängig gemacht werden. Die Verkleinerung des Magens ist der restriktive Teil. Dies bedeutet, dass Sie nur kleine Mengen essen können. Der Dünndarm wird etwa 50 cm unterhalb des Zwölffingerdarms durchtrennt. Der obere Teil des Dünndarms besteht aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum) und den oberen 50 cm des Jejunums (Jejunum), in den die Verdauungssäfte (Gallensäuren) aus der Bauchspeicheldrüse und der Leber fließen. Er wird auch als biliodigestiver Schenkelbezeichnet. Der Teil des Dünndarms, der sich unterhalb des Querschnitts befindet, wird dann nach oben gezogen und mit Nähten an den Magenbeutel angeschlossen. Diese Verbindung wird als (gastroenterale) Anastomose bezeichnet. Die Nahrung gelangt durch den kleinen Magenpouchl direkt in diesen Teil des Dünndarms, weshalb er auch als Nährstrang bezeichnet wird. Der obere Teil, der biliodigestive Schenkel, muss ebenfalls wieder an den Verdauungstrakt angeschlossen werden, um die Verdauungssäfte wieder zuzuführen. Der Verdauungsschenkel aus dem Magen verbindet sich mit dem biliodigestiven Schenkel etwa 150 cm unterhalb des kleinen Magenbeutels.

Wie funktioniert das?
Die Nahrung erreicht den biliodigestiven Schenkel nicht mehr. Daher wird diese Umgehung des Restmagens und des biliodigestiven Schenkels auch als Malabsorptionskomponente bezeichnet. Dabei werden die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe nicht durch den Darm aufgenommen. Verdauungssäfte und Gallensäuren kommen erst tiefer im Darm (nach der zweiten (enteralen) Anastomose) mit den Nährstoffen in Kontakt und sorgen für deren Aufnahme. Der Hauptgrund für die Gewichtsabnahme ist die Einschränkung der Nahrungsmenge. Aber auch hormonelle Veränderungen treten auf. Hormone wie Ghrelin und GLP-I tragen zur Gewichtsabnahme bei und beeinflussen die Insulinregulation. Deshalb profitieren Diabetiker besonders von der Magenbypass-Operation. Bereits wenige Tage nach der Operation können blutzuckerregulierende Tabletten und Insulin deutlich reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden. Je nach Zusammensetzung der Nahrung können Nebenwirkungen wie Blähungen und Durchfall sowie das sogenannte Dumping-Syndrom (mit Kreislaufschwäche und Unterzuckerungssymptomen) auftreten. Die begleitende Umstellung der Lebensweise und die regelmäßige Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.

 

 
 
 
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